„Bonze und Stahl“ ist kein Geschichtsbuch, sondern ein Abenteuerroman. Dennoch habe ich versucht, die historischen Gegebenheiten möglichst korrekt zu „verwenden“. Im Buch selbst gibt es am Ende „Historische Anmerkungen“, die darauf eingehen, welche Teile der Geschichte tatsächlich so passiert sind. Es gibt erstaunlich genaue Erkenntnisse darüber. Ich kann das hier nicht wiederholen, ohne den Roman zu spoilern, deshalb hier nur eine kurze und im Verglich zum Buch etwas trockene:

 

Kurze geschichtliche und geografische Einordnung:

Die Geschichte von Iyalanda und Paiawon spielt am Ende der Bronzezeit im östlichen Mittelmeer. Zu dieser Zeit gab es komplexe diplomatische, wirtschaftliche und militärische Beziehungen, beziehungsweise Konflikte, zwischen vier großen Mächten dort:

In Ägypten regierte Pharao Ramses II. Er war eine der mächtigsten Herrscher des sogenannten „Neuen Reiches“ und bewahrte in seiner 66jährigen Regentschaft eine bemerkenswerte Stabilität und wirtschaftliche Kraft. Zum Zeitpunkt unserer Geschichte ist er allerdings noch recht kurz im Amt und gerät in einen Konflikt mit den Hethitern. Deren Großreich – „Hatti“- war der Hauptkonkurrent der Ägypter um die Vorherrschaft in der Region. Ihre Hauptstadt Hattusa lag in der heutigen Türkei und ihr Gebiet erstreckte sich von Anatolien bis Syrien. Die aufstrebende Macht weiter im Osten, in Mesopotamien, waren die Assyrer. Ihre Expansion brachte Spannungen mit den Hethitern mit sich. Die Peloponnes und das Meer selbst wurden vom frühgriechischen Mykene dominiert. Dieser Stadtstaat unterhielt sowohl Handelsbeziehungen zu Ägyptern und Hethitern als auch weit nach Westen. Der von Homer besungene sagenhafte Trojanische Krieg war eine Auseinandersetzung zwischen den verschiedenen griechischen Städten unter Führung Mykenes mit Troja, das in der heutigen Türkei an der Meerenge zum schwarzen Meer und damit in direkter Nachbarschaft zu den Hethitern lag. Der Landstrich geriet nach dem für Troja tragischen Ausgang der Auseinandersetzung unter die Vorherrschaft Hattis.

Kurz danach setzt unsere Geschichte ein. Das fragile Gleichgewicht zwischen den Großmächten gerät ins Wanken, weil die Hethiter mit der Entdeckung der Eisenverhüttung einen neuen Werkstoff gewinnen, der den bisherigen bronzenen Waffen und Werkzeugen weit überlegen ist – Stahl.